Fitness, Gesundheit, Markt | Autor/in: fM Redaktion |

Fragen und Antworten aus dem Webinar 'Survival in Coronazeiten – Wie geht's weiter?'

Die Corona-Krise als Studio überleben: Dazu gaben Henrik Gockel, Geschäftsführer PRIME TIME fitness, und Martin Hasner, kaufmännischer Leiter PRIME TIME fitness, im zweiten Teil des Webinars 'Survival in Corona-Zeiten' hilfreiche Tipps und beantworteten Fragen aus dem Chat. Falls Sie das Webinar verpasst haben, können Sie sich hier die Aufzeichnung ansehen und Antworten auf ausgewählte Fragen noch einmal nachlesen.

Fragen und Antworten zum Webinar 'Survival in Coronazeiten – Wie geht's weiter?' mit PRIME TIME fitness Geschäftsführer Henrik Gockel

'Survival in Coronazeiten – Wie geht's weiter?' – diese Frage beschäftigt die ganze Fitnessbranche auch weiterhin. Wie können Fitness- und Gesundheitsanlagen die Corona-Krise überleben.

Nach der Premiere Ende März unter dem Titel 'Survival in Coronazeiten' hatte die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) daher ein zweites Live-Webinar mit Henrik Gockel und Martin Hasner von PRIME TIME fitness organisiert. Fragen und Antworten des ersten Teils können Sie hier nachlesen.

Während des 60-minütigen Online-Seminars erreichten uns erneut viele individuelle und spezifische Detailfragen. Daher war es leider nicht möglich, alle direkt zu beantworten – auf ausgewählte noch offene Fragen gehen wir nun hier ein.


FOLGEN Sie uns bei FacebookInstagram & Twitter
und verpassen Sie keine Fitness-NEWS mehr!


Bitte beachten Sie, dass wir mit der Beantwortung der Fragen keine Rechtsberatung vornehmen. Die Antworten spiegeln in erster Linie die Erfahrungen und Meinungen der am Webinar beteiligten Experten wider.

Wenden Sie sich daher in jedem Fall auch immer an Ihren Anwalt, Steuerberater oder an den DSSV – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen. Da viele Fragen insbesondere zum Thema Kurzarbeitergeld gestellt wurde, verweisen wir auch in diesem Zusammenhang auf die Empfehlungen des DSSV.


 


Finanzen/Rechtliches

Frage: Bei Stilllegung beziehungsweise wenn nicht bezahlt wurde, verlängert sich der Vertrag wie bei normalen Stilllegungen?

Antwort: Der Vertrag verlängert sich durch die behördlich bedingte Stilllegung nicht.

Frage: Wie gehen Sie mit einer erhöhten Fluktuation in der Corona-Krise um? 

Antwort: Wir halten einen engen Kontakt zu den Mitgliedern. Wenn eine Kündigung eingeht nehmen wirtelefonisch Kontakt auf. Wir informieren auch 'vorbeugend' durch E-Mails, Social Media und direkten telefonischen Kontakt über die Aktivitäten und Trainingsmöglichkeiten. Wenn man alle Kündigungen anruft, kann man diese nach unserer Erfahrung um 20% reduzieren.

Frage: Welche Regularien gelten für das Outdoor PT vor dem Studio, von dem Henrik Gockel gesprochen hat? Und wird das nur mit Mitgliedern durchgeführt, die auch PT gebucht haben oder mit allen Mitgliedern?

Antwort: In Bayern etwa ist Sport mit einer nicht im Haushalt lebenden Person 1:1 und nur im Freien erlaubt. Wenn der Club die Möglichkeit bietet, einen Hof hat oder einen Parkplatz kann man hier ein Outdoor Trainingsstudio aufbauen.

Wichtig aber klar die Regeln insbesondere Abstand und nur 1:1 einzuhalten. Auch darauf achten, dass kein unnötiger Lärm entsteht, der Nachbarn stören könnte.

Denn 1:1 Training kann ja gestattet sein aber gegebenenfalls lassen es die anderen Umstände mit Nachbarschaft etc. nicht zu. Wir haben die Mitglieder nach Mitgliedschaftsstatus geordnet angerufen: 1.PT Member mit mehreren Fixstunden pro Woche, mit einer Stunde, mit Kontingenten und dann die 'klassischen' Mitglieder…

Frage: Kann man die Beiträge jetzt auch ohne Mehrwertsteuer buchen? Es ist ja letztlich wie ein Darlehen der Mitglieder.

Antwort: Die Antwort unseres Steuerberaters hierzu war eindeutig 'nein'. Danach gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder den Umsatz entsprechend abzugrenzen oder für die nicht erbrachte Leistung Rückstellungen zu bilden und aufzulösen, sobald die Leistung nach der Öffnung wieder erbracht wird.

Frage: Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Hausbanken in punkto Risikoeinschätzung, ob wir die Krise überleben. Werden Kreditlinien verringert/erhöht?

Antwort: Hierzu wurde nichts an uns herangetragen. Wir stehen hier in engem Austausch, auch wegen dem von uns beantragten KFW Darlehen. Unsere Kreditlinien haben sich nicht verändert und waren auch kein Thema bei den Gesprächen.

Anhand der neuen Einstufungen durch die Creditreform wird aber deutlich, dass Fitness in einem gewissen Umfang abgestuft wurde. Die Banken führen aber in der Regel hierzu ein eigenes Rating durch.

Frage: Die 20% der erreichten 80%, die nicht bereit sind ihren Beitrag weiterzuzahlen oder dies nicht können, erlassen Sie diesen Mitgliedern den Beitrag und das Enddatum des Vertrags verlängert sich nicht nach hinten heraus? Oder bleibt die Laufzeit bei beispielsweise 12 Monaten und die Zeit der Schließung ist beitragsfrei, hängt sich aber ans Ende des Vertrags dran?

Antwort: Es wird behandelt wie ein beitragsfreier Pausenmonat der die Mitgliedschaft nicht verlängert.

Frage: Wie lange rückwirkend kann ein Mitglied sein 'Zahlungsverweigerungsrecht' aufgrund von Corona geltend machen? Beispiel: Beiträge wurden durchgebucht und der Vertrag fristgerecht im September zum Jahresende oder irgendwann später gekündigt. Kann er dann immer noch rückwirkend die in der Schließungszeit gezahlten Beiträge zur Verrechnung einfordern?

Antwort: Wenn das Mitglied jetzt sozusagen 'durchgezahlt' hat und die Schließung wären zwei Monate, dann hat er irgendwann in der Zukunft das Recht auf zwei beitragsfreie Monate, so ist unser Verständnis.

Dieses 'Recht' verjährt unseres Erachtens mit den bei Verbrauchern üblichen Fristen, wir gehen von zwei Jahren ab Ende 2020 aus. Theoretisch könnte das Mitglied auch wenn es normal gekündigt hat und durchgezahlt hat bis Ende 2022 diese beitragsfreien Monate zurückfordern.

Wenn aber eine andere Vereinbarung getroffen wurde, etwa dass das Mitglied bereits jetzt auf Gutschriften verzichtet, sollte das rechtlich bindend sein.

Frage: Gibt es eine Statistik wie viele Mitarbeiter in Kurzarbeit sich nun etwas dazuverdienen bis zum regulären Nettolohn (steuerfrei) in systemrelevanten Berufen? Wie hoch ist die Akzeptanz?

Antwort: Dazu haben wir noch keine aktuelle Statistik.

Frage: Stellen Sie den Mitgliedern die Rücklastschriftkosten in Rechnung?

Antwort: Nein, wir stellen den Mitgliedern die Rücklastschriftkosten nicht in Rechnung.

Frage: Was machen Sie mit Rücklastschriften? Werden diese Leute auf Ruhe gesetzt und die Laufzeit verlängert? Oder wie reagieren Sie darauf? Hinterhertelefonieren?

Antwort: Alle Mitglieder mit Rücklastschriften werden angerufen, damit wir gemeinsam Lösungen finden. Entweder bekommen sie eine Rückzahlung oder sie überweisen uns den Betrag, den sie zurück gehen lassen haben und bekommen dafür später einen Ausgleich (etwa Bonusmonat oder Personaltraining). Der Vertrag verlängert sich dann um die Bonusmonate, aber verschiebt nicht die Kündigungsfrist.

Frage: Wie läuft das mit der Kurzarbeit der dualen Studenten ab? Gibt es dort explizite Vorgaben bzw. gibt es Maßnahmen, die zur Beantragung notwendig sind?

Antwort: Wichtig ist, dass diese ein sozialversicherungspflichtiges Entgelt beziehen und in die Arbeitslosenversicherung einzahlen. Wir zumindest haben auch für die dual Studierenden Kurzarbeit beantragt und die von uns verauslagten Nettobeträge bei der Bundesagentur für Arbeit mit den anderen Ansprüchen auf Ausgleich eingereicht.

Frage: Wie sieht die aktuelle Beschäftigungslage der dualen Studenten aus? Haben diese aktuell nichts 'zu tun' und sollen nur die Zeit zum Lernen nutzen? Oder erhalten sie in unternehmerischen Bereichen vertiefende Einblicke und Arbeitsaufgaben?

Antwort: Wenn jemand beispielsweise 100% auf Kurzarbeit ist, darf er unseres Wissens nach überhaupt nicht für uns als Betrieb arbeiten, d.h. streng genommen auch keine Online-Präsenzphase absolvieren, weil das ja normalerweise Arbeitszeit ist.

Deswegen haben wir viele Studierende nicht komplett auf Kurzarbeit gesetzt, sondern 'nur' auf 75% oder 50%. D.h. wir haben die Soll-Arbeitsstunden für z.B. den April berechnet und die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden (z.B. Anzahl Präsenztage mal 8 Stunden) entsprechend angemeldet.

Aber auch jemand, der zu 100% auf Kurzarbeit ist, dem kann wohl kaum verboten werden, dass er lernt und Studienmodule vorbereitet, Hausarbeiten schreibt etc.

Dies ist ja auch in seinem Sinne, weil die Studiengebühren werden weiter entrichtet und das Studium soll sich nicht verlängern.

Frage: Gibt es seitens der DHfPG Empfehlungen wie die Unternehmen bzw. auch die Vereine in dieser Zeit mit den dualen Studenten umgehen oder Arbeitsaufgaben stellen sollen?

Antwort: Die DHfPG empfiehlt, dass die Studierenden aktuell intensiv weiterstudieren. Dafür wurde durch die DHfPG ein entsprechendes Online Angebot entwickelt.

Alle eingeplanten Präsenzphasen und auch die dazugehörigen Prüfungsleistungen können online absolviert werden, so dass die Zeit effektiv genutzt werden kann.

Dadurch erleiden die Studierenden keinerlei Nachteile im Rahmen ihres Studiums. Ganz im Gegenteil.

Frage: Gibt es Erfahrung ob Versicherungen in diesem Schadensfall greifen?

Antwort: Uns sind bislang nur Fälle aus der Gastronomie bekannt, die eine Betriebsschließungsversicherung abgeschlossen haben. Bei einer Betriebsunterbrechungsversicherung (in der Fitnessbranche üblich) greift unseres Wissens der Versicherungsschutz derzeit nicht. Im Detail muss das aber mit der jeweiligen Versicherungspolice abgeglichen werden.

Lesen Sie auch: fM Interview mit Henrik Gockel (dazu einfach auf das Bild klicken)

Marketing/Mitgliedersituation

Frage: Mich würde dann interessieren – Den Dialog den man persönlich geführt hat bzgl. den Prime Time Heros. Wie hat man dies den Mitgliedern verkauft? Welche Strategie/Maßnahmen verwenden Sie, um Prime Time Heros zu bekommen?

Antwort: Ein Hero ist jemand, der etwas Großes und Ehrenhaftes leistet, etwas das man nicht als gegeben erwartet kann, sondern als etwas Besonderes. Andere Betreiber haben sogenannte Retter Pakete geschnürt.

Im Prinzip geht es um das gleiche, nämlich dass die Mitglieder 'auf etwas verzichten'. Retter hat so ein bisschen etwas 'Tränendrüsiges' an ich, während 'Hero' unserer Meinung nach, ein positiverer Begriff ist.

Wir rufen alle Mitglieder an und besprechen die Optionen. Dabei schauen wiruns aber auch vorher an, wie oft die Mitglieder da waren und welchen Beitrag sie aktuell bezahlen (wir haben etwa für bestehende Mitglieder seit 2010 die Beiträge noch nie erhöht).

Unserer Erfahrung nach ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein langjähriges Mitglied mit niedrigem Beitrag auch zu einem 'Hero' wird.

Frage: Frage an Roman Spitko – Wie würde jetzt Ihre Werbung bei Facebook und Insta aussehen wenn Sie ein Studio im Gesundheitsbereich hätten?

Antwort: Ich würde hauptsächlich hilfreichen Content auch als Werbung ausspielen, um die eigene Marke zu stärken. Wie zum Beispiel: Textliche Beiträge wie '5 Tipps für xxx ….' oder entsprechende Homeworkouts in Videoform, die den Mitgliedern helfen in dieser Zeit weiterhin fit und gesund zu bleiben. 

Ergänzung Henrik Gockel: Wir haben jetzt Videos und Hometrainingspläne für Zielgruppen mit Beschwerden erstellt, wie 'gesunder Rücken' etc. Es ist nicht anzunehmen, dass Dich Dein Arzt anruft und Dir Gesundheitstipps gibt. 

Da hat der Patient eine Holschuld, die viele nicht einlösen, weil sie Angst haben eine Praxis aufzusuchen. Wenn das Gesundheitsstudio aber unaufgefordert anruft, es hat ja alle Infos, und Dir einen Trainingsplan oder Übungen erstellt, wird das vom Mitglied als 'Magic Moment' wahrgenommen.


Das vollständige Webinar 'Survival in Coronazeiten – Wie geht's weiter'
können Sie sich hier nochmals im Video ansehen


Frage: Im Verhältnis zur Livemitgliederzahl Ende Februar – wo denken Sie, stehen Sie Ende des Jahres —> Delta?

Antwort: Das ist natürlich stark abhängig von der Dauer der Schließung. Wir haben Großstadtclubs und in der Großstadt gibt es durch Versetzung, Umzüge bereits eine natürliche Fluktuation von 10-15% die immer da ist.

Dazu kommen die klassischen Kündigungen. Vor der Krise haben wir ca. 3% unserer Mitglieder pro Monat verloren, was einer Fluktuation von 36% aufs Jahr entspricht.

Dazu kommt noch ein weiteres 'coronabedintges' Prozent nach der derzeitigen Erfahrung. Bspw. aus Angst sich im Club ggfs. anzustecken, finanzielle Probleme durch Kurzarbeit etc. Also müssen wir jetzt von einer Fluktuationsquote von ca. 4 % pro Monat oder knapp 50 % auf das Jahr gesehen ausgehen.

Frage: Bezogen auf Desinfektionsmittel und Hygieneartikel: Arbeiten Sie mit einem speziellen Hersteller zusammen, gibt es spezielle Kooperationen? In Aachen ist es schwierig, überhaupt an Produkte heranzukommen.

Antwort: Desinfektionsmittel und Hygieneartikel haben wir über unsere Reinigungsunternehmen, die auch Krankenhäuser beliefern. Unserer Erfahrung nach sind Desinfektionsmittel kein Problem, auch Spender waren verfügbar.

Masken haben wir zunächst nicht bestellt, weil die Preise sehr hoch waren. Das hat sich aktuell wieder normalisiert im Bereich von 50-75 ct für eine einfache Maske und ca. EUR 4,- für eine waschbare FP 2/3 Maske. Zudem haben wir einige Stoffmasken mit Logo etc. für unsere Mitarbeiter bestellt.

Allgemeines

Frage: Frage an Herrn Gockel - Wie ist Ihre Meinung zu dem Anschreiben des DSSV bzw. von Birgit Schwarze an Frau Merkel (Inhalt & Ausdruck)? (Lesen Sie auch: Appell an die Politik – DSSV schreibt Brief an Kanzlerin)

Antwort: Ich verfolge mit Sorge, dass der DSSV mit viel Häme und Spott in den sozialen Medien überzogen wird. Diejenigen, die etwas tun werden kritisiert, aber die Diskussion sollte konstruktiv sein und mansollte mit dem DSSV in Kommunikation treten und schreiben oder kommentieren, was man besser machen könnte.

Auf das Schreiben bezogen fand ich das bis auf einige Formalien gut. Es ging um baldige Wiedereröffnung, d.h. klarzumachen, dass kurzfristig Training wieder möglich ist, weil es sicher ist.

Jetzt mit strategischen Punkten wie der Bekämpfung der Sarkophenie zu kommen ist strategisch völlig richtig, aber wird die Studios nicht schneller öffnen. Ich finde auch den aktuellen DSSV Film ok, obwohl vielen Betreibern die Maßnahmen, die beispielhaft herangezogen wurden zu weit gehen.

Ich denke, der Film signalisierte, dass wir Betreiber alles bereit zu tun sind und Maßnahmen zu ergreifen, damit wir wieder zumindest teilweise in einer frühen Phase öffnen können. Ich finde die Empfehlung den ÖPNV nicht zu nutzen sogar ganz geschickt….

Das signalisiert, dass die Studios wesentlich sicherer sind als das was der Gesetzgeber selbst erlaubt nämlich den ÖPNV. Fazit auch die anderen Initiativen sind alle gut, sollten aber als ergänzend und nicht gegen den DSSV positioniert werden.

Aufzeichnung des Webinars 'Survival in Coronazeiten – Wie geht's weiter' im Video:

Frage: Frage an Henrik, wie machen Sie Ihr PT? Im Studio, Außen, per Web?

Antwort: Ausschließlich in den einigen Clubs, die Außenbereiche oder Möglichkeiten dazu haben, damit wir es im Freien durchführen können. Zusätzlich haben wir begonnen 1:1 PT über FaceTime anzubieten. Das ist aber in einer frühen Phase.

Frage: Besteht seitens der DHfPG die Möglichkeit für Studenten verschiedene Präsenzphasen/Module vorzuziehen?

Antwort: Ja, es wurden bereits Module, bei denen es inhaltlich sinnvoll ist, durch die DHfPG für die gesamten, jeweiligen Semester 'online' vorgezogen bspw. 'Wissenschaftliches Arbeiten 3' für das gesamte Wintersemester 2017, 'Propädeutikum' und 'Wissenschaftliches Arbeiten 1' für das Sommersemester 2020. Im Masterstudium war es das Modul 'Unternehmertum'.  Das ist auch bei anderen eher übergreifenden oder unabhängigen Modulen möglich bspw. 'Wissenschaftliches Arbeiten 2' oder 'Kommunikation und Präsentation'. Bauen die Module inhaltlich aufeinander auf (etwa 'BWL 1-4') soll die Reihenfolge berücksichtigt bleiben.

Frage: Wurde die App für die Auslastungsanzeige des Studios selbst programmiert oder gibt es diesbezüglich eine erwerbliche App?

Antwort: Das war von unserer Seite seit längerem ein Wunsch an unseren Software Hersteller, der wohl jetzt kurzfristig auch auf Wunsch anderer Betreiber realisiert wird. Uns wurde mitgeteilt das andere Lieferanten das auch umsetzen. Vergleichsweise einfach ist es eine Auslastungsanzeige auf der Homepage sichtbar zu machen. Bei unserem Software Hersteller wird das auch kurzfristig über die App möglich sein.

Wie geht es nach der Krise weiter?

Frage: Wann rechnen Sie mit Studioeröffnungen, wenn Sie so lange mit einbrechenden Umsätzen rechnen?

Antwort: Wir kalkulieren mit einer mittelfristigen Öffnung im Juni. Jeder frühere Zeitpunkt ist natürlich erwünscht insbesondere, weil der Sommer evtl. dazu führt, dass gerade Neuinteressenten noch etwas abwarten Mitglied zu werden.

Frage: Glauben Sie an ein Umdenken in der Fitnessbranche, was eventuell auch die Preispolitik der Discount-Anbieter angeht?

Antwort: Ich weiß nicht worauf die Frage speziell abzielt, aber wenn es generell um Preispolitik geht, hier unsere Antwort: Das Mitgliedschaftsmodell hat sich in dieser Krise bewährt, denn ein großer Teil der Mitglieder ist bereit weiter die Beiträge auch ohne Verpflichtung zu entrichten.

Wir wissen nicht wie das Verhalten von Mitgliedern mit kürzeren Laufzeiten ist, ob diese jetzt eher kündigen. Da wir nur mit einem Aggregator zusammenarbeiten, haben wir auch keine Erfahrung wie dort die Einnahmeströme sind.

Da die meisten Aggregatoren aber auch flexible Laufzeit Modelle anbieten gehen wir auch, weil das ganze sehr unpersönlich ist, dass Nutzer eher kündigen, als bei einem persönlich oder familiär geführten Betrieb.

Insgesamt denken wir schon, je persönlicher die Beziehungen zum Mitglied sind, desto grösser die Treue auch weiterzuzahlen. d.h. auch bei Discountern gehen wir eher von einer breiten 'unpersönlicheren' auf Preis und persönlichen Nutzen fokussierten Geschäftsbeziehung aus.

Deshalb dürfte hier die Loyalität gegebenenfalls auch geringer ausfallen. Evtl. sind Discounter aber auch im Vorteil, weil der Beitrag nicht als hohe finanzielle Belastung angesehen wird.

Das sind alles nur Vermutungen und Annahmen und müssen im Nachhinein z.B. durch wissenschaftliche Arbeiten der DHfPG als Hypothesen überprüft werden.

Frage: Glauben Sie an einen Fitnessstudio-Boom ab Mitte des Jahres? Oder wird die Vorsicht der Bevölkerung länger andauern, sodass der gewünschte Boom ausbleiben könnte?

Antwort: Grundlegend sollte jeder Mensch verstanden haben, dass je besser sein persönlicher gesundheitlicher Zustand ist, desto besser man durch eine Gesundheitskrise kommt.

Übergewicht, hoher Blutdruck etc. sind maßgebliche Risikofaktoren auf eine schwere Covid-19 Erkrankung und sind in den meisten Fällen von der Person durch ungesunden Lebensstil, schlechte Ernährung und wenig Training, 'selbst' erworben.

Jeder macht sich am Anfang des Jahres gute Vorsätze. Fitnesstraining ist als Rezept auch von Ärzten anerkannt und wird inzwischen empfohlen. Deswegen denken wir, dass die Grundstimmung gut sein sollte.

Aber gerade, wenn es auf den Sommer zugeht, wird gegebenenfalls der 'Vorwand' kommen, draußen mit dem Sport anzufangen, was unserer Meinung nach mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht passieren wird.

Im Herbst ist dann Corona evtl. schon wieder aus den Köpfen. Je früher die Clubs aufmachen dürfen, desto besser die Wahrnehmung als etwas 'Sinnvolles' und 'Gesundes'.

Frage: Hallo, meinen Sie, es kommt ein Maskenzwang für Mitglieder und Trainer?

Antwort: Wir halten das für möglich, obwohl es gerade für das Cardiotraining eigentlich nicht praktikabel ist. Generell sind wir der Meinung, dass Abstand und Hygienemaßnahmen etc. wichtiger sind als Maske tragen.

Außerdem sind Mitglieder eben Mitglieder und keine öffentlichen Nutzer und deswegen besser 'erzogen', sind sich im Studio an klare Regeln zu halten. Wir können aber keine Einschätzung treffen, ob der Gesetzgeber Masken zur Bedingung für die Öffnung macht.

Die Konsequenz wäre dann auch Masken in der Fußball Bundesliga, anderen Sportarten, Spielplätzen, Schulen usw.? Ein Thema mit dem sich auch die Politik schwer tut, weil Masken eigentlich wenig bringen, aber einen 'Achtsamkeitseffekt' haben…


Auch wir als führender Fachverlag und offizielles Organ des DSSV bieten Ihnen als Studiobetreiber relevante Informationen, die Ihnen und Ihren Mitgliedern einen direkten Mehrwert bieten.

Corona-Hilfe: Übersichtswebseite für Studios

DSSV als Anlaufstelle für Studiobesitzer

Eine Übersicht mit allen rechtlichen Fragen rund um Studioschließungen hat der DSSV erstellt. Sie erhalten diese relevanten Informationen auch wenn Sie kein DSSV-Mitglied sind. Eine persönliche Fachberatung ist jedoch nur für DSSV-Mitglieder möglich.