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Interview mit Rainer Schaller, Geschäftsführer McFIT

Fitness 4 all! Was macht McFIT zur Nummer 1 in Europa und seinen Frontmann Rainer Schaller (49), Gründer und CEO der McFIT Global Group zu einem der Trendsetter in der Fitnessbranche?

Interview mit Rainer Schaller, Geschäftsführer McFIT

Fitness 4 all

Was macht McFIT zur Nummer 1 in Europa und seinen Frontmann Rainer Schaller (49), Gründer und CEO der McFIT Global Group zu einem der Trendsetter in der Fitnessbranche?

Seine Herkunft aus dem oberfränkischen Schüsselfeld, seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, seine Zeit als Franchisenehmer bei EDEKA haben ihn geprägt. Seinen Erfolg aber verdankt er seiner Vision, „Fitness für alle“ und seinem ausgeprägten Willen, sich immer weiterzuentwickeln, nicht stehen zu bleiben. fMi sprach mit Rainer Schaller über McFIT und die Fitnessbranche, über Angebotsvielfalt und Qualifikation, über Trends für morgen und übermorgen.

1,5 Mio. Mitglieder, 280 Studios in sieben Ländern, mit McFIT / JOHN REED / High5 / CYBEROBICS® / LOOX Trainings Planer App / Oi2 / THE MIRAI und McFIT Models acht Marken unter einem Dach, 3.500 Mitarbeiter/innen – in zwanzig Jahren entwickelte sich McFIT zur mitgliederstärksten Fitnesskette Europas.

Sein Ziel war es, „einmal eine der größten Fitnessketten zu betreiben“, sein großer Traum, „die Nummer eins in Europa zu werden“, ließ ihn nicht wieder los. Dabei hätte man diese Entwicklung nicht zwingend vorhersehen müssen. „Man“ nicht, Rainer Schaller schon. Denn „diejenigen Ziele, die man sich nicht steckt, kann man auch nicht erreichen“.                                                      

Was für viele Start-ups die Garage, war für Rainer Schaller der zum privaten Fitness-Studio umgewidmete Dachboden im Elternhaus. Bodybuilding war seit jungen Jahren seine Leidenschaft, eine Karriere bei EDEKA seine berufliche Perspektive. Bis in dem Kaufmann Rainer Schaller die unternehmerische Erkenntnis reifte, das Systemkonzept aus dem Einzelhandel auf die Fitnessbranche zu übertragen. „Das war damals ein Novum und ich der Erste mit diesem Konzept.“

„McFIT, jetzt auch in Würzburg“ schrieb Rainer Schaller 1997 in großen Buchstaben auf Werbezettel, mit denen er die Eröffnung seiner ersten „Fitnesshalle für alle“ bewarb. Auf die häufig gestellte Frage, wo es McFIT denn noch gäbe, antwortete er mit einem Lächeln, „demnächst in Erfurt“. So ist er, nie um eine Antwort verlegen.

Mit dem Strom zu schwimmen, war und ist nicht seine Sache. Seine Vision war es von Anfang an, „Fitness für jeden zugänglich zu machen“. Und das mit aller Konsequenz. Dafür sollte es „weder finanzielle, noch zeitliche Hürden“ geben, so Rainer Schaller weiter. Deshalb habe er das Niedrigpreiskonzept und die 24-Stunden-Öffnungzeiten in die Branche eingeführt. Während der Wettbewerb Ende der 90er Jahre auf den Wellness-Trend setzte und „alle Fitnessstudiobetreiber auf Solarien und Saunen“ schwörten, schuf er bewusst Raum für „einen großen Freihantelbereich“ und konzentrierte sich auf Gerätetraining. Jeder habe ihm gesagt, dass er damit falsch läge, aber es habe funktioniert. Wenn alle nach rechts gehen, gehe nach links; nicht anderes sei das McFIT-Konzept.

Fitnessboom hält an

Rainer Schaller ist überzeugt, der Fitnessboom werde anhalten, so wie in den letzten zwanzig Jahren. Seitdem gäbe es nur eine Richtung, „nach oben“. Die Mitgliedszahlen steigen. Gründe seien das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Gesellschaft, die Digitalisierung und „der enorme Drang zur Selbstdarstellung in den sozialen Medien“. Sie hätten Fitnesstraining zu einem „Megatrend“ gemacht, „der noch lange nicht vorbei ist“.

Diese Entwicklung sei auch getragen von neuen Konzepten. „Diversifizierung“ nennt das Rainer Schaller. Solche „Subkulturen“ seien die Zukunft. Die Aufgabe werde es sein, „Trends zu erkennen, mitzumachen oder auch dauerhaft zu etablieren“. Das Angebot werde dabei spezifischer und individueller. Jeder könne mittlerweile die beste, auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Trainingsmöglichkeit finden, „was den Boom weiter befeuert“.

Verschiedene Marken für unterschiedliche Zielgruppen

Weil „eine Marke für etwas steht und sich das nicht von heute auf morgen ändern kann“, weil sie „nicht glaubhaft ist, wenn sie zu weit gedehnt wird“, deshalb setzt Rainer Schaller darauf, „verschiedene Marken für verschiedene Zielgruppen zu positionieren“, aber immer mit dem Anspruch, Fitness für alle anzubieten.

Das Angebot der High5 Clubs beispielsweise konzentriere sich vorwiegend auf das Functional Training. Mit dem neuen Studiokonzept JOHN REED fokussiert sich die McFIT-Kette neben dem Training auf die dazu passende Musik. Ein Team aus Musikexperten erstelle die Playlist für das hauseigene JOHN REED Radio und buche DJs, die immer montags und freitags live in den Clubs auflegen. Als Pendant dazu betreibe die McFIT-Kette mittlerweile zwei JOHN REED Women´s Clubs in Berlin, die speziell auf die weibliche Zielgruppe ausgerichtet seien. In diesen Clubs gäbe es beispielsweise einen Wellnessbereich, Sauna, Kinderbetreuung und ein breites Kursangebot. Mit dieser Marken-Diversifizierung sei man schon breit aufgestellt, wenngleich er in jedem einzelnen Segment noch Wachstumspotenziale sehe.  

Dass McFIT mit dem Jahreswechsel 2017/18 erstmals in seiner zwanzigjährigen Unternehmensgeschichte alle Facetten des Kurstrainings anbietet, neben dem virtuellen CYBEROBICS®-Konzept auch Live-Kurse mit Trainerpräsenz, sei „ein zusätzliches Angebot“ an die Mitglieder, „noch mehr Variationen in das bisherige Training zu bringen“. Gerade diese Entwicklung entspräche dem Selbstverständnis von McFIT, alle seine „Marken 360 Grad um den Kunden herum aufzubauen“. Die Resonanz auf das CYBEROBICS®-Konzept sei wiederum so erfreulich, dass man nach wie vor in regelmäßigen Abständen neue Staffeln in den USA produziere. Auch habe man die CYBEROBICS® App gelauncht, mit der Interessierte die virtuellen Kurse on demand zu Hause oder unterwegs nutzen können.

Weltgrößte Joboffensive

Live-Kurse mit Trainerpräsenz erfordern mehr Mitarbeiter. 3.000 sollen es sein, die in der weltweit größten Joboffensive derzeit gesucht werden. McFIT castet und will, wen wundert´s, „für den besten Job der Welt“ nur die Besten, will erfahrene Kurstrainer, die anderen mit ihrer motivierenden Art zeigen, was in ihnen steckt und „aus einem Kurs ein einmaliges Erlebnis“ machen. McFIT will es wissen, scheut weder Aufwand, noch Kosten. Bis zu 25 Prozent mehr Honorar ist Europas Nr. 1 bereit, den freiberuflichen Trainern zu zahlen, samt der Einladung „alle anschreien“ zu dürfen. Warum? „Weil Du es verdienst!“ Mangelndes Selbstbewusstsein kann man Rainer Schaller nicht vorwerfen. Verwunderlich? Nein. Woher käme auch sonst seine Risikobereitschaft von „100 Prozent“.

Weil eine gute Qualifikation die Basis für jeden Job ist, legt McFIT schon immer Wert darauf, dass die Trainer gut ausgebildet sind. Als Grundqualifikation setzt McFIT die Fitnesstrainer-B-Lizenz beispielsweise der BSA-Akademie voraus. Mittlerweile agiert McFIT sogar als Ausbildungsbetrieb für mehr als 150 dual Studierende des „Bachelor of Arts Fitnessökonomie“ der Deutschen Hochschule DHfPG. Rainer Schaller ist von der lohnenden Investition in qualifiziertes Fachpersonal überzeugt. Sein Ziel sei es, „die Fachbetreuung unserer Mitglieder in den Studios auch zukünftig stetig weiter zu verbessern“.

Auf die Zukunft

Apropos Zukunft. Wie für Rainer Schaller Fitness in Zukunft aussieht, THE MIRAI (japanisch, übersetzt „Zukunft“) ist Ausdruck seiner Vorstellung. Das auf mehr als 50.000 Quadratmetern in drei ehemaligen Hallen eines stillgelegten Stahlwerkes „größte Gym der Welt“ werde „auf noch nie dagewesene Weise“ Fitness, Erlebnis, Innovation, Technologie, Forschung und Ausbildung verbinden. In Oberhausen will er „die Zukunft des Fitnesssports im wahrsten Sinn des Wortes erlebbar machen, „und zwar für jeden“. Da ist sie wieder, die „Fitnesshalle für alle“, nur eben weiterentwickelt. Und da ist er wieder, der visionäre Unternehmer, dem bei allen Superlativen „das Wichtigste“ ist, dass „THE MIRAI für Trainierende beitragsfrei sein“ wird. Und wie? Durch die Nutzung als B2B-Plattform werden sich Kooperationsmöglichkeiten und Synergieeffekte ergeben, die andere Finanzierungen eröffnen. „Für mich ist dies das Modell der Zukunft. Ob der Gedanke richtig ist, werden wir ab 2019 sehen.“

Die Zukunft mit THE MIRAI im Sinn, 2018 vor Augen. Rainer Schaller bleibt sich treu, will im neuen Jahr nicht nur die bestehenden Ideen und Projekte weiter vorantreiben, sondern „auch die Expansion in den USA starten“. Die Fitness dafür holt er sich wie einst als Jugendlicher zuhause, wo er sich vor kurzem ein Studio eingerichtet hat. Jeden Tag nehme er sich wechselnde Muskelgruppen vor, „um diese kurz, aber gezielt zu trainieren“. Fitness 4 all, Rainer Schaller ist dabei.

Diesen und weitere Artikel finden Sie in der fMi 01/2018 Leseprobe & für Abonnenten EXKLUSIV vorab.

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